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Warum Kinder mit Theater stärken?
Warum macht es so viel Sinn, Kinder mit Theater zu stärken?
In dieser Folge zeige ich dir 5 Gründe, die für den Einsatz von Theaterpädagogik sprechen, um die sozialen Kompetenzen von Kindern zu stärken.
1. Grund: Die Spielpädagogik
Spielpädagogik ist ein Teil der Theaterpädagogik. So fördert die Spielpädagogik den Spaß am Theaterspielen. Und wer mit Spaß die sozialen Kompetenzen fördert, bei dem bleibt auch mehr hängen.
Das Bedeutet du kannst recht einfach den Kindern vermitteln, dass du mit ihnen spielst. Denn die Förderung der Kompetenzen darf, muss aber nicht, im Mittelpunkt stehen. Wenn ich Theaterprojekte mit Kindern durchführe, kann ich also immer wieder fragen: „Willst du mit mir spielen?“
Also immer dann, wenn die Kinder sich gerade etwas ziehen und den Eindruck auf mich machen, dass sie gerade nicht wollen. Bitte verstehe mich da auch nicht falsch, es geht nicht darum, aus dieser Frage eine Aussage zu machen oder die richtige Antwort zu erwarten. Also sprich „ich erwarte, dass du Ja sagst.“
Solle ein Kind wirklich mal nein sagen (was bisher noch nie passiert ist) dann muss es auch nicht mitmachen. Es ist also eine wirklich freie Entscheidung. Das ist der entscheidende Unterschied, denn Spielen muss freiwillig stattfinden, um die intrinsische Motivation anzutreiben.
2. Grund: Psychomotorik
Psychomotorik bedeutet, dass sowohl Körper als auch Geist zusammen hängen. Bedeutet: Allein, dass du mit deinem Körper eine bestimmte Haltung einnimmst, reicht aus, um deine Psyche zu beeindrucken. Nehme ich eine gebeugte Stellung ein, bei der ich auf den Boden schaue, schüttet mein Körper automatisch Hormone aus, die mich in eine traurige, leicht depressive Stimmung versetzen.
Ich spiele also nicht nur die Trauer, sondern spüre sie auch. Zumindest, wenn ich lange genug in dieser Pose bleibe.
Dieser Mechanismus wirkt dann auch, wenn ich eine Rolle spiele. Ich kann also viel besser nachempfinden, was ein anderer Charakter wirklich fühlt. Das wiederum fördert meine Empathie.
3. Grund: Rollenspiel
4. Grund: Der Theatrale Raum
Der theatrale Raum steht für einen geschützten Raum. Innerhalb dieses Raumes dürfen wir uns ausprobieren. Dieser Raum ist Wertfrei und besteht nur aus den Regen, die wir für ein Zusammenspiel benötigen. Alle anderen sozialen Normen und Werte gelten für diesen Raum nicht.
Diese Gegebenheit ermöglicht es, den Teilnehmenden in diesem Raum sich auszuprobieren und Normen und Wert zu hinterfragen, um so ihren Standpunkt auf Grundlage der Erfahrungen zu korrigieren oder zu bestätigen.
Außerdem benötige ich diesen Raum, um überhaupt einen Charakter spielen zu können.
5. Grund: Sicherheit
Der theatrale Raum muss geschützt sein. Nur in einem Geschützten Raum sind wir in der Lage die Normen und Werte abzulegen und uns auszuprobieren. Das Probieren ist ein wesentlicher Bestandteil der Theaterpädagogik.
Denn die Kinder sollen sich in diesem Raum ausprobieren und auch scheitern. Ja, sie sollen scheitern, denn nur wer scheitert, kann auch neue Erkenntnisse gewinnen. Wer nicht scheitert, wird nichts lernen. Darum ist das Scheitern und der Geschützte Raum, der uns wie ein Netz auffängt, wenn wir scheitern.
Für Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Pädagogik und Erziehung.