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Die 6 Prinzipien des Professionellen Handelns in der Theaterpädagogik

In dieser Folge zeige ich dir die 6 Dimensionen des pädagogischen Handelns und warum sie so wichtig sind. Wir werden sie Schritt für Schritt durchgehen und wie du sie in deiner Arbeit als Theaterpädagoge nutzen kannst. Bist du bereit? Dann lass uns loslegen!

Die 6 Dimension des pädagogischen Handelns

1. Wertschätzung

In der Theaterpädagogik ist es wichtig, dass wir jeden Menschen wertschätzen, egal welche Hintergründe, Fähigkeiten oder Eigenschaften die Person hat. Jeder Mensch ist einzigartig und bringt seine eigenen Stärken mit. Das heißt, du solltest die Vielfalt und Individualität jedes Einzelnen respektieren und nutzen.

Dies gelingt dir beispielsweise auch damit, in dem du die Ressourcen und Fähigkeiten der Menschen erkennst und förderst. Jeder hat etwas Besonderes, das du für deinen theaterpädagogischen Kurs nutzen kannst. Indem du dich auf die Stärken konzentrierst.

Deswegen ist eine bedingungslose Wertschätzung notwendig. Das bedeutet, dass wir Menschen bedingungslos akzeptieren und respektieren, unabhängig von ihren Fehlern oder Schwächen. Jeder hat das Recht, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Daher: konzentriere dich darauf, Menschen zu ermutigen und zu unterstützen, anstatt sie zu beurteilen oder abzulehnen.

2. Kongruenz (Glaubwürdigkeit)

Als pädagogische Fachkraft ist es wichtig, dass du deine eigenen Werte und Normen kennst und danach handelst. Das bedeutet, dass du weißt, was dir wichtig ist und welche Regeln und Grenzen du setzt. Indem du dich an deine eigenen Werte hältst, schaffst du Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei den Menschen, mit denen du arbeitest.

Zu dieser Glaubwürdigkeit gehört natürlich auch, dass du authentisch handelst. Authentisch zu sein bedeutet, dass du ehrlich und echt bist. Du zeigst den Menschen, mit denen du arbeitest, wer du wirklich bist. Indem du dich nicht verstellst oder vorgibst, jemand anderes zu sein, schaffst du eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit.

Mit deiner Authentizität machst du dich für deine Teilnehmenden berechenbarer, was ihnen wiederum Halt gibt. Berechenbarkeit bedeutet, dass du dich an Regeln und Absprachen hältst. Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, was von ihnen erwartet wird und wie du als pädagogische Fachkraft handeln wirst. Indem du dich an deine Rolle und deine Verantwortung hältst, gibst du den Menschen Orientierung und Sicherheit.

3. Respekt

Respekt bedeutet, dass du die Meinungen und Ideen anderer Menschen wertschätzt. Du hörst ihnen aufmerksam zu und nimmst ihre Beiträge ernst. Jeder hat das Recht, gehört zu werden und mitzubestimmen. Indem du die Meinungen anderer respektierst, förderst du eine offene und kooperative Arbeitsatmosphäre.

Das gelingt dir, in dem du die Bedürfnisse, Ängste und Sorgen der Menschen ernst nimmst. Du zeigst Empathie und versuchst zu verstehen, was sie gerade durchmachen. Indem du auf die Bedürfnisse der Menschen eingehst, schaffst du eine unterstützende und einfühlsame Umgebung.

Selbstverständlich gehört dazu auch die Einbeziehung aller Beteiligten. Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Meinung zu äußern und mitzubestimmen. Innerhalb meines Theaterkurses ermögliche ich Beteiligung an verschiedenen Punkten und rege dazu auch an. Indem du Partizipation förderst, gibst du den Menschen ein Gefühl von Zugehörigkeit und stärkst ihr Selbstbewusstsein.

4. Empathie

Empathie bedeutet, dass du dich in die Gefühle und Gedanken anderer Menschen hineinversetzen kannst. Du versuchst zu verstehen, wie es ihnen geht und wie sie sich fühlen. Indem du dich in die Lage des Gegenübers versetzt, zeigst du Mitgefühl und schaffst eine Verbindung zu den Menschen.

Damit verbunden ist auch, dass du deine eigenen Gefühle wahrnimms, akzeptierst, zeigst und offen kommunizierst. Es ist in Ordnung, Emotionen zu haben und sie zu zeigen. Indem du deine eigenen Gefühle zulässt, kannst du besser nachvollziehen, wie es anderen Menschen geht und kannst beispielhaft den Umgang mit ihnen vorleben.

Neben den Gefühlen spielen die Bedürfnisse und Gefühle der Menschen ebenfalls eine wichtige Rolle. Du handelst einfühlsam und unterstützt sie dabei, ihre eigenen Emotionen zu verstehen und zu verarbeiten. Indem du gefühlvolles Handeln begleitest, förderst du das emotionale Wachstum und die Selbstreflexion der Menschen. Durch das Ergründen von Bedürfnissen entdeckst du auch, was hinter dem Verhalten steckt und kannst so an den Ursachen für problematisches Verhalten arbeiten.

5. Kontinuität

Kontinuität bedeutet, dass du dich selbst als konstante und verlässliche Person zeigst. Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, dass sie sich auf dich verlassen können. Indem du dich konsequent verhältst und deine Versprechen einhältst, gibst du den Menschen Halt und Sicherheit.

Dazu gehört auch ein Regelsystem, auf das sich die Gruppe gemeinsam geeinigt hat. Regeln geben den Menschen Orientierung und Struktur. Das Einhalten von Regeln ist essenziell, um in der Gruppe zu arbeiten. Gleichzeitig sind die Regeln nie in Stein gemeißelt und können im Laufe des Kurses angepasst werden. 

Kontinuität bezieht sich auch auf gesellschaftliche Abläufe und Traditionen. Durch immer wieder kehrende Muster deines Kurses können sich deine Teilnehmenden auf die Abläufe einstellen und sich darauf vorbereiten. Gute Punkte für solche Muster sind in der Theaterpädagogik oftmals der Beginn und das Ende deines Kurses. Wiederholende Rituale innerhalb deines Kurses geben deinen Teilnehmenden Halt und Orientierung.

6. Professionelle Distanz

Baue zu deinen Teilnehmenden eine Beziehung auf. Du respektierst ihre Persönlichkeit und ihre Rechte. Indem du einen gleichberechtigten Umgang pflegst, förderst du die Zusammenarbeit und den Respekt untereinander.

Gleichzeitig ist es wichtig, dass du eine gewisse Distanz zu den Menschen wahrst. Du gibst ihnen Raum, um sich selbst zu entfalten und eigene Entscheidungen zu treffen. Indem du persönliche Distanz wahrst, förderst du die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein der Menschen. Du sollst also mit allen freundlich umgehen, ohne mit ihnen eine Freundschaft einzugehen.

Dabei ist die Distanz auch für deine eigene psychische Gesundheit wichtig. Du sorgst dafür, dass du dich selbst gut umsorgst, um mit belastenden Erlebnissen während deines Kurses besser umgehen zu können und die Erlebnisse nicht dein Privatleben belasten. Indem du deine Psychohygiene pflegst, bleibst du als pädagogische Fachkraft gesund und kannst dich besser um andere kümmern.

Zusammenfassung

In der Theaterpädagogik ist es wichtig, dass du jeden Menschen wertschätzt und seine individuellen Stärken nutzt. Du solltest bedingungslose Wertschätzung zeigen und Menschen ermutigen, anstatt sie zu beurteilen. Als pädagogische Fachkraft ist es wichtig, dass du deine eigenen Werte kennst und authentisch handelst, um Vertrauen zu schaffen. Respektiere die Meinungen und die Ideen anderer, während du gleichzeitig auf ihre Bedürfnisse eingehst. Indem du Empathie zeigst, kannst du dich in die Gefühle anderer Menschen hineinversetzen und ihnen helfen, ihre eigenen Emotionen zu verstehen. Kontinuität schafft Sicherheit und Orientierung, indem du konsequent handelst und ein gemeinsames Regelsystem etablierst. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du eine gewisse Distanz wahrst, um deine eigene psychische Gesundheit zu schützen und eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zu fördern.

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Mark

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Hey, ich bin Mark, staatlich anerkannter Sozial- und Kindheitspädagoge (B.A) sowie ausgebildeter Theaterpädagoge (BUT) und schreibe hier die Beiträge.

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Sozial-Theatral, der Podcast, mit dem du Kinder und Jugendliche mit Spiel, Spaß und Theaterpädagogik fördern kannst. Dieser Podcast richtet sich an kreative Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Pädagogik, Erziehung und natürlich auch Menschen aus dem Theater.

Denn das Schöne am Theater ist, dass du es überall einsetzten kannst. Egal, ob in der Schule, in der Erziehung, im Beruf oder im Alltag. Lass dich überraschen, wie einfach es sein kann, Kindern soziale Kompetenzen zu vermitteln.

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