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Wie viel Partizipation hält deine Gruppe aus?
In der Theaterpädagogik spielt die Mitbestimmung der Teilnehmer eine wichtige Rolle. Die Möglichkeit, den Kurs mitzugestalten und mitzuentscheiden, stärkt nicht nur die Gruppendynamik, sondern auch die Motivation und Mitarbeit der Teilnehmer. Es gibt verschiedene Wege, wie die Mitbestimmung in der Theaterarbeit umgesetzt werden kann. Die Teilnehmer können beispielsweise die Leitung für eine Übung oder Szene übernehmen, ihre eigenen Ideen und Vorschläge in die Spiele einbringen oder sogar bei der Gestaltung der Kursinhalte mitwirken.
Nachteile von Partizipation
Allerdings gibt es auch Nachteile, die mit der Partizipation in der Gruppenarbeit einhergehen. Die Systemtheorie von Luhmann verdeutlicht, dass eine erhöhte Anzahl von Entscheidungsträgern die Komplexität erhöht. Je komplexer die Entscheidungsprozesse werden, desto schwieriger wird es, zu einer gemeinsamen Entscheidung zu gelangen. Zudem erfordert Partizipation Ressourcen in Form von Zeit, Aufmerksamkeit und Kommunikation, um Entscheidungen zu treffen. Nicht jeder Teilnehmer ist jedoch daran interessiert, mitzubestimmen oder fühlt sich dazu in der Lage.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass weniger Partizipation in manchen Situationen sogar hilfreich sein kann. Zu viel Mitbestimmung kann zu einer Überforderung der Teilnehmer führen oder den Entscheidungsprozess unnötig verlangsamen. Zudem erhöht eine höhere Komplexität der Entscheidungsstrukturen auch die Wahrscheinlichkeit, dass individuelle Interessen in den Vordergrund rücken und das gemeinsame Ziel aus den Augen verloren wird. Die Komplexität kann auch dazu führen, dass man sich selbst und seine eigenen Vorstellungen in Frage stellt, was zu Unsicherheit und Konflikten führen kann.
Wie sieht das in der Praxis aus?
In der Praxis ist es wichtig, das Ausmaß der Mitbestimmung in der Gruppe anzupassen. Die pädagogische Fachkraft muss die Gruppe zunächst kennenlernen und abschätzen, wie viel Komplexität und Mitbestimmung die Teilnehmer verkraften können. Es ist ratsam, die Mitbestimmung langsam einzuführen und zu entwickeln, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer sowohl die Fähigkeiten als auch das Vertrauen haben, um aktiv an den Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Es ist auch wichtig, den Teilnehmern die notwendige Unterstützung zu bieten, um ihre Mitbestimmungsfähigkeiten zu entwickeln, sei es durch klare Strukturen, Anleitungen oder Feedback.
Zusammenfassung
Die Mitbestimmung der Teilnehmer stärkt die Gruppendynamik und fördert die aktive Teilnahme in der Theaterpädagogik. Allerdings müssen die pädagogischen Fachkräfte die Mitbestimmung an die spezifische Gruppe anpassen. Eine zu hohe Komplexität der Entscheidungsstrukturen kann zu Herausforderungen führen und die Entscheidungsfindung verlangsamen. Die richtige Balance zwischen Mitbestimmung und klaren Strukturen ist entscheidend, um die