Sozial Theatral

Theater trifft Pädagogik

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Spielend lernen: Die Schlüsselrolle des Spiels in der Theaterpädagogik

In dieser Podcastfolge tauchen wir ein in die faszinierende Welt der Theaterpädagogik und erforschen die bedeutende Rolle des Spiels in diesem pädagogischen Kontext. Spiele sind nicht nur Spaß und Unterhaltung, sondern bilden das Herzstück der theaterpädagogischen Arbeit, da sie eine Vielzahl von positiven Effekten auf die Entwicklung und das Lernen von Kindern und Jugendlichen haben.

Definition des Spiels

Johan Huizinga definiert im Buch Homo ludens Spiel als einen zentralen und prägenden Kulturfaktor: „Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben”

Freiheit und Kreativität

Nicht nur das Spiel an sich muss frei gestaltet und muss frei von Zwängen sein. Auch das Spielen an sich fördert die Freiheit und Kreativität der Spielenden.

Fähigkeiten erprobt und weiterentwickeln

Im Spiel darf ich scheitern, ohne Folgen in der Realität, damit können Verhaltensweisen Erprobt und einen Sicheren Umgang mit Misserfolgen in der Lebenswelt geübt werden.

Normen und Werte

Im Spiel finden Verstöße gegen Normen und Werte eine höhere Aktzeptanz als in der Lebenswelt. Einige Spiele basieren sogar auf diesen Brüchen. So wird Lügen, stehlen o. Ä. im Spiel sogar verlangt.

Kompetent und selbstwirksam

Kinder erleben sich im Spiel als kompetent und selbstwirksam, weil sie im Spiel ihre eigenen Erfahrungs- und Lernräume selbst bestimmen dürfen. Dies kannst du durch das Öffnen von Partizipationsräumen ermöglichen.

Kommunikation und soziale Kompetenz

Durch den Spielprozess wird das Verständnis der Lebenswelt gefördert, was die Kommunikationskompetenzen erweitern können. Durch das Nachspielen von Alltagserfahrungen wird der Alltag greifbarer.

Das Nachspielen der Realität

Die Transformation der Realität und der Realitätswechsel ermöglichen eine differenzierte Auseinandersetzung des realen Lebensraums.

Verhaltensspielraum

Ein geschützter Raum, der individuelle Selbstentfaltung ungestört gewährleistet und so die Exploration der Teilnehmenden ermöglicht.

Das Erleben neuer/ erweiterter Kompetenzen

Im Spiel ist also nicht nur das Erproben der vorhandenen, sondern auch das Erleben neuer, erweiterter Kompetenzen möglich, die jeweils Lernerfahrungen darstellen und zu dem Aufbau des Selbst beitragen.

Lernprozesse und Wissensvermittlung

Durch Spielen wird ein Lernprozess in Gang gesetzt, der den Teilnehmenden erlaubt, sich auszuprobieren und innerhalb eines geschützten Rahmens zu experimentieren. Sollte innerhalb dieses Rahmens etwas schiefgehen, hat es keine Auswirkungen auf den Alltag.
 

Lernen im und durch das Spiel

Durch das Spielen, wird gelernt, während gleichzeitig das neu Erlernte wiederum im Spiel neu verwendet wird. So findet ein ständiger Kreislauf statt, der das Handeln und Verhalten im Alltag beeinflusst.

Die Realität wird durch das Spiel besser verstanden

Im Spiel werden Realitätserfahrungen verarbeitet und umgesetzt, sowie Alternativen erprobt. Da ich weiß, dass das Spiel keine langfristigen Auswirkungen auf meine Lebenswelt hat, fällt es mir hier leichter zu experimentieren.

Die Umwelt folgt seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten

Akteure, Institutionen und Organisationen folgen ihre eigenen Systeme. Bedeutet: Jeder Mensch und jede Einrichtung folgt seiner eigenen Logik. Im Spiel kann ich diese Logik nachahmen. Indem ich Mutter oder Vater spiele, kann ich ihre Logik besser verstehen und so diese Systeme besser nachvollziehen und begreifen. Diese Erkenntnis hilft mir im alltäglichen Umgang mit diesen Akteuren.

Partizipation durch Spiel

Im Spiel kann ein Verständnis für die Funktionsweisen der Systeme entstehen und bin so in der Lage zu verstehen, wie ich diese beeinflussen kann. Damit fühle ich mich nicht mehr als Objekt, sondern als Subjekt meiner Umwelt. Ich bin also in der Lage, entsprechend zu agieren, was wiederum die Resilienzfaktoren stärkt.

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Mark

Mark

Hey, ich bin Mark, staatlich anerkannter Sozial- und Kindheitspädagoge (B.A) sowie ausgebildeter Theaterpädagoge (BUT) und schreibe hier die Beiträge.

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Podcast Sozial Theatral

Podcast: Sozial Theatral

Sozial-Theatral, der Podcast, mit dem du Kinder und Jugendliche mit Spiel, Spaß und Theaterpädagogik fördern kannst. Dieser Podcast richtet sich an kreative Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Pädagogik, Erziehung und natürlich auch Menschen aus dem Theater.

Denn das Schöne am Theater ist, dass du es überall einsetzten kannst. Egal, ob in der Schule, in der Erziehung, im Beruf oder im Alltag. Lass dich überraschen, wie einfach es sein kann, Kindern soziale Kompetenzen zu vermitteln.

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